Hotelgeschichten

Die „Arbeit mit Menschen“ umfasst so viele Berufsfelder, aus denen ich mich für die Hotellerie entschieden habe. War es die richtige Entscheidung? Tja, das ist eine Frage, die ich erstmal pauschal nicht mit einem ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ beantworten konnte. Ich stellte mir eine schillernde, heile Welt vor in der alles passte: Gäste und Mitarbeiter pflegen einen freundlichen Umgangston, man ist gut gekleidet, weiß sich zu benehmen. Kurzum: ich stellte es mir nett vor.

Die erwartete „schillernde, heile Welt“ habe ich nicht vorgefunden. Und ich glaube (fast) jedem aus der Seele zu sprechen, dass der erlernte Beruf nicht zu 100% den Erwartungen entspricht. Diese Erkenntnis gehört mit zur Ausbildung, zur Berufserfahrung und zur Lebenserfahrung. Mit dem Start in das Berufsleben habe ich gelernt, was Alltag bedeutet – so wie wohl jeder Azubi oder Student.

War das Hotelfach denn nun die richtige Entscheidung?

Nach mehr als zwei Jahrzehnten in dem Beruf kann ich immer noch mit einem ganz klaren „ja“ antworten. Es mag etwas abgedroschen klingen, doch spricht es mir aus der Seele: die Hotellerie ist meine Leidenschaft, meine Passion, meine Lebensaufgabe.

Natürlich gleicht hier auch ein Tag dem anderen – so ist nun mal Alltag. Doch dieser bringt immer wieder Geschichten hervor, die aus dem täglichen Zusammenspiel vieler verschiedener Menschen geschrieben werden. Und diese sind oftmals lustig und amüsant, mal skurril und befremdlich oder auch schrullig.

Ich war neugierig, ob es wohl auch andere Hotelfachfrauen- und Männern so ergeht und googelte daher nach „lustigen Geschichten aus dem Hotel“. So mancher amüsanter Treffer war dabei, doch wirklich glücklich haben die mich nicht gemacht – zu kurz, zu wenig detailliert, zu uninteressant. Sie spiegelten auch nur zum Teil die Wahrheit wieder. Vor allem die Gäste werden in diesen Berichten „geschont“, denn schließlich ist der Gast ja König. Unsere Arbeit in den Hotels wird geprägt durch Gäste, lassen sie doch jedes Haus zum Leben erwachen. Und diese Geschichten möchte ich mit Euch teilen.

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